Sie sind eine Qual des digitalen Zeitalters: Passwörter, Zugangscodes für Handys, PINs für EC-Karten und Geldautomaten oder Zahlenkombinationen für die Bürotür. Die Liste der Geräte und Anwendungen, zu denen die Eingabe von Zugangsschlüsseln benötigt wird, wird immer länger. Die Zahl der erforderlichen Passwörter wächst mittlerweile wie Unkraut, wodurch die Gefahr von Vergesslichkeit und Verwechslungen ebenfalls ansteigt.
Die Erinnerung funktioniert beim Menschen nur perfekt, wenn sie mit Bildern, Emotionen oder Personen verknüpft ist. Die Kombinationen von PINs haben oft keinen Sinnzusammenhang und es fällt einfach schwer, sie zu merken.
Vorbereitung für ein sicheres Passwort
Wenn Sie sich mit Passwörtern beschäftigt haben, dann wissen Sie, dass Kombinationen wie “123456” keinen Schutz bieten. Nur anspruchsvolle Wörter können Ihre Daten sicher schützen.
Dabei ist der sicherste Aufbewahrungsort für ein Passwort der eigene Kopf, weil ansonsten alles, was man aufschreibt oder speichert, ausspioniert werden kann. Wenn Sie jedoch ein Passwort verwenden, um es im Kopf zu merken, werden Sie wahrscheinlich in Versuchung kommen, für alle Zwecke dasselbe Passwort zu nehmen, egal ob es sich um Online-Einkäufe, Amazon, eBay oder die Geheimzahl für die EC-Karte handelt. Gerät das Passwort einmal in falsche Hände, kann es sehr unangenehm werden.
Eine weitere Möglichkeit, sich Passwörter zu merken, ist, diese aufzuschreiben. Die Liste mit Ihren Passwörtern können Sie dann auf dem Computer speichern, in Ihrer Geldbörse mit sich herumtragen oder auf einem Zettel an den Monitor kleben. Allerdings laufen Sie bei dieser Methode Gefahr, dass Ihre Passwörter schnell gefunden werden.
Nutzung sicherer Passwörter
Passwörter stellen den einzigen Mechanismus für den Schutz Ihrer privaten Daten dar. Die einfachste Methode es herauszufinden, ist es zu raten. Viele Menschen verwenden Begriffe, wie Sommer, Schatz oder den Namen des Ehepartners. Jedes dieser Passwörter lässt sich leicht knacken, weshalb Sie niemals ein einfaches oder real existierendes Wort verwenden sollten.
Das beste Passwort ist ein zufälliges Kennwort, das aus möglichst vielen Zeichen und Sonderzeichen besteht. Zwar sind diese Kombinationen schwer zu merken. Dennoch sollten Sie ein möglichst zufällig entwickeltes Wort verwenden. Etwas sicherer sind Kombinationen, bestehend aus Buchstaben und Zahlen.
Erstellung sicherer Passwörter
Gute Passwörter sind die, die nicht leicht zu erraten oder mit einem Computerprogramm durchprobiert werden können. Sie sollten mindestens acht bis zwanzig Zeichen enthalten und für den jeweiligen Zweck neu erstellt werden. Sichere Passwörter sollten ebenfalls nicht aus vollständigen Worten bestehen, sondern Zahlen und Sonderzeichen, wie zum Beispiel !, “, §, $, / oder & enthalten. Grundsätzlich gilt, dass ein selbst ausgedachtes Passwort immer noch am besten und am sichersten ist.
Zum Beispiel können Sie die Anfangsbuchstaben eines Liedes oder Filmes nehmen, was dann durch ein Sonderzeichen ergänzt wird. Nehmen Sie zum Beispiel die Worte: “Meatloaf i would do anything for love” und bilden dann daraus die Anfangsbuchstaben: “Miwdafl”. Ergänzen Sie diese Kombination noch durch zwei Sonderzeichen, dann haben Sie “Miwdafl§$” entwickelt. So haben Sie ein selbst kreiertes Passwort mit immerhin neun Buchstaben geschaffen, was mit Sicherheit niemand schnell knacken wird. Geben Sie diese Kombination ein paar Mal ein und nach einigen wenigen Tagen geht es fast schon automatisch.
Grundsätzlich sollte ein einzelnes Passwort nicht länger wie 30 bis 60 Tage verwendet werden und dann durch ein anderes ersetzt werden. Daneben sollten für den Mail-Account, die Anmeldedaten bei Ebay, Amazon oder Facebook jeweils andere Worte verwendet werden.
Passwörter merken
Haben Sie Angst, die Passwörter zu vergessen und verwenden Sie nur Wörter oder Namen? Durch eine Eselsbrücke können Sie sich jedoch auch die schwierigsten Kombinationen merken. Denken Sie sich im ersten Schritt einen Hilfssatz aus, der zum Beispiel “Ich gehe ein Mal pro Woche ins Fitnessstudio” lautet. Aus den ersten Buchstaben dieser Worte bilden Sie die Buchstabenkombination “IgeMpWiF.” In einem zweiten Schritt können Sie das Passwort durch einen Verwendungszweck ergänzen.
Nutzen Sie zum Beispiel für ein Passwort bei Facebook den ersten und letzten Buchstaben des Systems. In diesem Beispiel also ein “F” und ein “k” oder bei Googlemail “G” und “l”. Notieren Sie anschließend die Zahl der Zeichen als Ziffer. Bei Facebook wären dies die Zahl 8 und bei Googlemail die 9. Stellen Sie aus Ihrer ursprünglichen Kombination “IgeMpWiF” ein neues Passwort beispielsweise für Facebook oder Googlemail zusammen. Das Wort für Facebook lautet somit “Fk8IgeMpWiF” und das für Googlemail “Gl9IgeMpWiF”.
Fortgeschrittene können, wenn sie ganz sicher sein wollen, den Hilfssatz noch um einen weiteren Satz ergänzen. Durch diese Methode können Sie jeden Monat ein neues Passwort erstellen, ohne es gleich wieder zu vergessen.